Vesting auf deutsch
Ich lernte erstmal neue Begriffe kennen.
Auch die ActiDoos waren Gründer, die ich über das TecUP kennenlernte zu einer Zeit, als es noch nicht in einer Garage zuhause war. Es ging ums elektronische Zusammenbringen von Leuten mit gleichen Freizeitinteressen. Egal ob’s um Ballermann-Wochenenden, Drachenboot-Besatzungen oder nur den dritten Mann zum Skat ging, die ActiDoo-Software würde fehlende Teilnehmer elektronisch finden. Per Smartphone App. Spielerisch sollte das alles gehen. Ich lernte das Wort „Gamification“ neu kennen.
Hm, dachte ich, offensichtlich kann Freizeit zum Problem werden, und dabei hättest du selber gern mehr davon. Ging alles seinen Gang. Eine GmbH entstand, und die schien auch zu laufen. Wir machen nebenbei noch so ein paar Programmieraufträge, erfuhr ich.
Diese Aufträge wurden offenbar durch Weitersagen immer mehr. Unter anderem aus Gütersloh und aus Bielefeld kamen sie, beides Städte, in denen man Paderbornern gegenüber lieber erst mal vorsichtig ist. Aber auch in Großbritannien und den USA wurde man auf sie aufmerksam. Den Kunden gefiel, dass die Jungs mit Technologien um die Ecke kamen, für die man zu der Zeit selbst auf der anderen Seite des großen Teichs nur schwer fähige Leute fand und sie hierzulande an zwei Händen abzählen konnte.
Irgendwann habe ich dann mal nach der ursprünglichen App gefragt. Nö, wurde mir gesagt, das haben wir abgemeldet. Das mit der Dienstleistung wurde irgendwie immer mehr … na ja.
Das ist ein Beispiel dafür, wie man mit den Nebenprojekten besser durchkommt. Den Plan B zum Plan A werden lässt. Inzwischen gibt’s die schon so lange, dass einige Vergrößerungen stattgefunden haben und weitere auf dem Zettel stehen. Kein Exit. Eher diese westfälische Beharrlichkeit, die den Stadtkämmerer ruhiger schlafen lässt. Existenzsichernd. Ist was auf Dauer.
Mehr zu ActiDoo auf: https://www.actidoo.com
Mein erstes Geld als Selbständiger war Honorar für Nachhilfe. Drei Mark die Stunde (da war ich 16). Nachhilfe klingt sozialer als Repetitorium, freundlicher als Klausuren-Intensivkurs. Ich hatte damals nicht das Gefühl, auf einmal Unternehmer geworden zu sein. Wurde auch nicht reich damit, sondern besserte das Taschengeld auf, hatte Spaß dran und redete mit anderen netten Menschen.
Erst sehr viel später – da war ich schon 60 – lernte ich Leute kennen, die gute Nachhilfe nicht als individuelles Wiederholen und Einüben schwieriger Dinge aus der Schule begriffen. Sondern als eine Chance, schwierige Inhalte jungen Leuten besser zu erklären. Manchmal sogar viel besser als die Lehrer es taten. Mit kleinen Filmen, die man sich im Internet eben mehrmals angucken kann, wenn es nottut. Mit Lernheften, die offenbar mehr taugen als das Mathe- oder Statistikbuch. Nachhilfe war auf einmal eine Idee, eine eigene Firma damit aufzuziehen. Das Internet war der Vertriebsweg.
Durch StudyHelp lernte ich das Wort „skalierbar“ kennen. Aha, so geht das also, wenn richtige Profis sich des Themas Nachhilfe annehmen.
Bevor ich mich näher auf die Gründer einließ, habe ich mal die Expertin drübergucken lassen. Meine Frau beschäftigt sich beruflich unter anderem auch mit Statistik. Also hier – guck dir das mal an, taugt das denn eigentlich was?
Stefanie war doch recht angetan davon. Mittlerweile empfiehlt sie es den Studis im Grundstudium, bei Schwierigkeiten mit bestimmten erforderlichen Mathe-Grundlagen, die heutzutage nicht mehr alle Abiturienten draufhaben. Und StudyHelp wurde die erste Startup-Firma, an der ich mich beteiligt habe. Eine Art Rückkehr zu den Anfängen – ich besserte das Taschengeld auf, hatte Spaß dran und konnte netten Menschen ein paar schwierigere Dinge aus meiner Welt näherbringen.
Mehr zu StudyHelp auf: https://www.studyhelp.de/